Letzte Tage, jetzt
Letzte Tage, jetzt. Im Hinterhaus links brennt ein dünnes Licht. Morgenstundenverrauchtes Pochen klopft an meine Stirn und will hinaus ins Halbdämmerlicht des unvollständigen Tages. Ich fühle mich wie er. Mich fröstelt vor mir selbst. Ich harre schmerzensmüde der Dämmerung und zähle die Stunden rückwärts gegen die Zeit. Ein farbloser Start in einen matten Morgen, der sich müde zum Tag zelebriert, aber selbst nicht feiern will.
Letzte Tage, jetzt. Im Abendrot eines Jungmädchensommers labe ich mich am Dämmerlicht hinter uns, das die Großstadt traurige Augen machen lässt. Wischen den Frühling flüchtig beiseite, ehe er uns brisenzart fortwehen kann. Wir stolpern über sinnliche Sommerboten und landen trotzdem weich. Staunen über uns selbst. Den Mondschein vollmundig verlacht, nur die sanfte Schwermut unserer Sehnsucht reibt sich an kratziger Rollkragenwolle.
Letzte Tage, jetzt. Das Glas ist voll, aber die Meter sind leer, und jenseits der Nacht wartet meine Erinnerung. Ich friere, weil draußen Sommer wird, aber drinnen kein bisschen Wärme, und ich frage mich insgeheim, was man alles übersehen kann, wenn hinter den Augen zu viele Wasser stehen.
Letzte Tage, jetzt. Im Hinterhaus links brennt kein Licht mehr. Vielleicht werde ich einen Wimpernschlag lang innehalten und den Abschied mit den Schultern wegzucken, aber ich werde mich nicht umdrehen. Wenn die Tür dann hinter mir ins Schloss fällt, flicke ich mich wieder zusammen und sehe langsam dabei zu, wie eine Sommersprosse sachte zu Boden fällt. Sie ist für dich.
Letzte Tage, jetzt. Im Abendrot eines Jungmädchensommers labe ich mich am Dämmerlicht hinter uns, das die Großstadt traurige Augen machen lässt. Wischen den Frühling flüchtig beiseite, ehe er uns brisenzart fortwehen kann. Wir stolpern über sinnliche Sommerboten und landen trotzdem weich. Staunen über uns selbst. Den Mondschein vollmundig verlacht, nur die sanfte Schwermut unserer Sehnsucht reibt sich an kratziger Rollkragenwolle.
Letzte Tage, jetzt. Das Glas ist voll, aber die Meter sind leer, und jenseits der Nacht wartet meine Erinnerung. Ich friere, weil draußen Sommer wird, aber drinnen kein bisschen Wärme, und ich frage mich insgeheim, was man alles übersehen kann, wenn hinter den Augen zu viele Wasser stehen.
Letzte Tage, jetzt. Im Hinterhaus links brennt kein Licht mehr. Vielleicht werde ich einen Wimpernschlag lang innehalten und den Abschied mit den Schultern wegzucken, aber ich werde mich nicht umdrehen. Wenn die Tür dann hinter mir ins Schloss fällt, flicke ich mich wieder zusammen und sehe langsam dabei zu, wie eine Sommersprosse sachte zu Boden fällt. Sie ist für dich.
Nella Niemandsland - 15. Apr, 00:31
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DrYes - 17. Apr, 01:01
Willkommen daheim!
Wie schon der große deutsche Volksphilosoph Roland Kaiser einst so inbrünstig intonierte: "Ein Ende kann ein Anfang sein!" ;-)
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