Sollbruchstelle
Ich trinke aus dem Mond und heule das Glas an. Stunden später pflücke ich eine Wimper von deiner Wange und sage: Wünsch dir was. Meine blasse Silhouette in deinen Pupillen verdunkelt sich, und du lächelst nicht, als du die Augen schließt und einen Gedanken fixierst, den ich verliere, ehe ich ihn greifen kann.
Meine Vergangenheit lebt in einem anderen Land. Ich bin zu müde für einen Sommer, der noch nicht mal begonnen hat, und stehe im Märzgewitter mit blanken Zehen auf modrigen Blättern und lasse mir Hagel auf die Brüste prasseln, bis es weh tut.
Die Traurigkeit kommt täglich mit einer Eleganz, die den Frühling in mir nonchalant zur Seite wischt. Viel zu vornehm nimmt sie neben mir Platz und fordert Raum ein, den ich ihr nicht geben will, und wieder geht ein Tag vorbei, der viel zu blass war, um sich an ihn zu erinnern, wieder ein Tag, an dem jeder Augenblick an der eigenen Sollbruchstelle scheitert.
Du weißt nicht, was du tun sollst, wenn ich nicht mehr da bin, sagst du mit schwarzklebrigen Augen, und ich möchte alle Möglichkeiten aus dir herauslieben, werde aber trotzdem verschwinden. Es ist zu viel zum Gehen, aber zu wenig zum Bleiben, und ich klebe mir ein Lächeln ins Gesicht, damit ich selbst nicht sehe, wie mir das Herz unter den Lippen zerbröselt.
Mein Herz hat keine Sollbruchstelle.
Meine Vergangenheit lebt in einem anderen Land. Ich bin zu müde für einen Sommer, der noch nicht mal begonnen hat, und stehe im Märzgewitter mit blanken Zehen auf modrigen Blättern und lasse mir Hagel auf die Brüste prasseln, bis es weh tut.
Die Traurigkeit kommt täglich mit einer Eleganz, die den Frühling in mir nonchalant zur Seite wischt. Viel zu vornehm nimmt sie neben mir Platz und fordert Raum ein, den ich ihr nicht geben will, und wieder geht ein Tag vorbei, der viel zu blass war, um sich an ihn zu erinnern, wieder ein Tag, an dem jeder Augenblick an der eigenen Sollbruchstelle scheitert.
Du weißt nicht, was du tun sollst, wenn ich nicht mehr da bin, sagst du mit schwarzklebrigen Augen, und ich möchte alle Möglichkeiten aus dir herauslieben, werde aber trotzdem verschwinden. Es ist zu viel zum Gehen, aber zu wenig zum Bleiben, und ich klebe mir ein Lächeln ins Gesicht, damit ich selbst nicht sehe, wie mir das Herz unter den Lippen zerbröselt.
Mein Herz hat keine Sollbruchstelle.
Nella Niemandsland - 4. Apr, 00:48
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